Die Sache mit der Maskenpflicht

Dieses Schild letzte Woche brach eine Welle los. Ungläubig fragten Kunden, ob wir das ernst meinen. Uns ist es sehr ernst. Wir haben Luftreiniger, halten Abstand, die Ware ist in Kühltheken abgedeckt, und auf Wunsch setzen wir eine Maske auf.

Als erstes kamen zwei Ordnungshüter und wiesen uns darauf hin, dass wir das Schild wieder entfernen müssen. Wir wiesen darauf hin, dass sich das Schild auf morgen bezöge, wir uns also heute an die Maskenpflicht hielten. Da das Schild morgen genauso auf übermorgen hinweisen würde, wäre das also kein Verstoß. Dieser Argumentation wollten sich die Ordnungshüter nicht anschliessen. Wir mussten das Schild entfernen. Eine Stunde später kam ein Mann vom Landratsamt, der für die Lebensmittelüberwachung zuständig ist (ehemaliger Wirtschaftskontrolldienst bei der Polizei), und führte eine Begehung unseres Ladens durch. Dann kamen die beiden Ordnungshüter wieder und stellten fest, dass wir das „richtige“ Schild im Schaufenster hatten. Und am Nachmittag kamen zwei Polizisten, die fragten, sie hätten davon gehört, dass wir das Schild „Keine Maskenpflicht“ im Schaufenster angebracht hätten.

Was war passiert? Waren wir angezeigt worden und wenn ja, von wem?

Wir sind es leid, dass uns jemand permanent erklärt, wir müssten regelmäßig unsere Hände waschen, Zähne putzen, gurgeln, nur einmal in der Woche Fleisch essen, maximal 130 Kilometer pro Stunde auf der Autobahn und maximal 30 Kilometer pro Stunde ab 22 Uhr (wegen Lärmschutz) im Ort zu fahren Wir mögen keine Verbote, schon gar nicht, wenn der Ursprung aus Missgunst und Neid kommt. Unsere V8 Biturbo Autos sind bezahlt und bei 50 Kilometer pro Stunde leiser als ein 50 PS Audi bei 30. Wir wundern uns auch, warum Verkehrsampeln nachts um 3Uhr noch rot zeigen, obwohl niemand unterwegs ist. Kann man sich den Stromverbrauch nicht sparen? Der permanente Blick auf den Tacho bei Nacht ist für Katzen und evtl. betrunkene Fahrradfahrer mit Kindern (oder Bierkästen) im Anhänger gefährlicher als eine aufmerksame Fahrweise mit angepasster Geschwindigkeit.

Betreutes Leben“ in Deutschland. Wird es zur DDR 2.0?

Diese „Pandemie“ hat wirklich ihr Gutes: Sie beschleunigt und verbessert Prozesse durch Digitalisierung, zeigt die Verschwendung von Dienstreisen mit Flugzeug und Auto auf und bietet uns die Chance, nur noch Dinge zu kaufen, die wir wirklich brauchen. Auf der anderen Seite spaltet sie unsere Gesellschaft in „Impfneider“ und „Querdenker“. Man kann den Eindruck bekommen, ein erheblicher Anteil unserer „mündigen Bürger“ würde sein Wahlrecht freiwillig für lebenslanges kostenloses WLAN eintauschen.

Wo soll das noch hinführen? Vielleicht zur FDP, der einzigen liberalen Partei, die den Bürger vor dem Staat schützen will und nicht umgekehrt.

Ich werde weiter berichten.